Pfälzerwald: Vom Kloster zur Reichsfeste auf dem Mönchsweg

Von Eußerthal nach Annweiler, 12 Kilometer, 500 Höhenmeter.

Durchaus Kondition und Trittsicherheit sollten auf dieser Wanderung vorhanden sein, vor allem im ersten Abschnitt der Tour. Die Mitnahme eines Wanderstocks und von zusätzlichem Kartenmaterial sowie eines entsprechenden Sonnen- bzw. Regenschutzes wird empfohlen.

Info: Das Kloster Eußerthal ist in der Regel tagsüber geöffnet. Bitte beim Besuch Rücksicht auf Gottesdienste und andere Veranstaltungen nehmen. Das Areal um den Trifels ist generell frei zugänglich. Für den Besuch des Innenhofs und der Ausstellung in den Räumlichkeiten kostet der Eintritt für Erwachsene 4,50 Euro und 2,50 Euro für Kinder. Hunde dürfen nicht mit hinein. Geöffnet ist von März bis Oktober dienstags bis sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr (letzter Einlass 17Uhr). Abweichungen in den anderen Monaten beachten. Infos findet ihr auch unter www.burgenlandschaft-pfalz.de, www.trifelsland.de.

Der Mönchsweg beginnt beim Kloster in Eußerthal. Der Sakralbau steht in der Regel für Besucher*innen offen.

Streckenbeschreibung: In der Kirchstraße des 900-Seelendorfs Eußerthal befindet sich einer der schönsten und ältesten Sakralbauten der Pfalz: Zisterziensermönche gründeten hier im Mittelalter, in einem Nebental der Queich, ein Kloster. In dessen Blütezeit unter Kaiser Barbarossa stiegen die Mönche zu Burgkaplänen auf und hüteten die Reichskleinodien auf der nahen Reichsfeste, dem Trifels. Auf einer Wanderung können sich Ausflügler auf die Spuren der Kirchenmänner begeben. Denn der Mönchsweg verbindet auf zwölf Kilometern das Kloster Eußerthal mit dem Trifels bei Annweiler.

Die Klosterkirche gilt als eine der schönsten und ältesten in Rheinland-Pfalz.

Sagen und Legenden im Pfälzerwald

Bevor man sich jedoch auf den historienträchtigen Wanderweg begibt, sollte man sich ausreichend Zeit nehmen, das Klostergebäude zu besuchen, das heute als Pfarrkirche dient. Im Jahr 1148 gegründet, kann es auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Spannend ist es zu erfahren, dass die meisten Mönche aus der Gegend kamen, denn theoretische durfte jeder „unbescholtene freie Mann“ Mönch werden. Schon früh ist eine enge Verbundenheit zur Herrscherfamilie der Staufer nachgewiesen.

Aufmerksame Besucher*innen können viele Details in der Kirche entdecken.

Mittelschwere Wanderung verläuft durch den Pfälzerwald und zwei Ortschaften

Heute gibt es auf dem Kloster-Areal, von dem allerdings nur noch die Kirche zu sehen ist, allerlei Veranstaltungen. Und nicht nur aufgrund der kulturhistorischen Bedeutung lohnt sich der Besuch, denn es ranken sich auch allerlei Sagen um den Sakralbau. So soll es in kriegerischen Zeiten dazu gekommen sein, dass die Dorfbewohner die wertvolle Orgel des Klosters vor Raub schützen wollten und diese ins nahe Sumpfgebiet getragen haben. Dort versank das gute Stück im Moor und ist bis heute nicht wiedergefunden worden. In windigen Nächten weht jedoch laut Legende der schaurig-schöne Orgelklang, getragen vom Wind, durch das Tal in die Schlafzimmer des Ortes hinein.

Der Trifels über Annweiler. Hier endet der Mönchsweg.

Die Reichsfeste Trifels ist das Ziel der Wanderung auf dem Mönchsweg

Um sich nun auf die Spuren der Mönche zu begeben, die den Weg zum Trifels oftmals auf den Rücken von Eseln bewältigten, startet man direkt beim Kloster. Die Markierung des Weges zeigt natürlich einen Mönch, man ist auf diesem ersten Abschnitt jedoch auch auf dem Pfälzer Weinsteig unterwegs. Auf diesen ersten Kilometern bis zum Zwischenziel in Gräfenhausen ist ein ordentlicher Anstieg zu bewältigen – ein Wanderstock tut gute Dienste. Dafür wird man mit tollen Weit- und Aussichten über die Pfälzer Landschaft belohnt, bevor man nach Gräfenhausen gelangt.

Einige Stationen des Trifels-Erlebnisweg liegen auf der Strecke hoch zum Trifels.

Wanderung in der Pfalz auf historischen Spuren der Mönche

Vorbei an dem Mönchsbrunnen in der Ortsmitte, geht es schon bald wieder in den Wald hinein. Am Turnerheim vorbei, erreicht man dann Annweiler und kommt aus der bisher ruhigen Atmosphäre im Wald ins trubelige Treiben des Städtchens hinein. Beim Stadtspaziergang geht es unter anderem am kleinen Museum unterm Trifels, den Resten der Stadtmühle und der Markwartanlage entlang. Ab dieser geht der Weg nun wieder konsequent ansteigend zum Trifels hoch.

Der Trifels kann gegen Eintritt von Innen besichtigt werden. Hunde sind nicht erlaubt.

Der Trifels gilt als Paradebeispiel einer Ritterburg – ist es aber nicht

Zusätzlich zum Mönchsweg folgt man bereits dem Trifels-Erlebnisweg, an dem Spiel- und Wissensstationen mit teils digitalen Infos am Wegesrand aufwarten. Ein Besuch der historienschweren Felsenburg, die unter anderem Herrschersitz, Gefängnis und ein Prestige-Projekt der Nazizeit war, bietet sich nun an. Eine Nachbildung der Reichskleinodien, die von den Mönchen des Klosters Eußerthal gehütet wurden, sind Teil der Dauerausstellung.

Kontakt und Info

Meine Beschreibung des Trifels-Erlebnisweg (4 bzw. 8 km, für Kinder aber nicht Kinderwagen geeignet) findet ihr HIER.

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