Südpfalz/St. Martin: Über den Hochberg zur Lesbar

St. Martin, 9 Kilometer, mittelschwer.

Die neun Kilometer lange Tour startet und endet bei St. Martin, zum Hochberg hinauf und zur Lesbar hinunter. Man ist viel abseits der breiten Forstwege auf abenteuerlichen Pfaden unterwegs. Die Markierung ist nicht optimal, deshalb bitte zusätzliches Kartenmaterial mitführen!

Markierung: grün-weißer Balken, Hochberg-Rundweg, schwarze 1 auf weißem Kreis, Weinsteig (rot-weiße Welle).

Einkehren: www.grillhuette-pfalz.de, Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag  10 bis 18 Uhr. www.haus-an-den-fichten.de, Öffnungszeiten Küche von 1. Mai bis 31.Oktober täglich von 9:30 Uhr bis 18 Uhr und von 1. November bis 30. April Mittwoch bis Sonntag von 9:30 Uhr 17 Uhr. Weitere Gastronomie im Ort.

Weitere Infos findet ihr im Internet unter www.suedlicheweinstrasse.de und www.sankt-martin.de. Den gpx-Track zu meiner Tour habe ich euch hier eingestellt: https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/pfalz/suedpfalz-st.-martin-ueber-den-hochberg-zur-lesbar/256063510/
Mein Bericht soll eine Orientierungshilfe bieten, die Strecke und ihre Begebenheiten vorstellen und helfen, die Anforderungen der Tour einzuschätzen. Vergesst nicht, zusätzliches Kartenmaterial mitzuführen und euch vor Antritt der Wanderung über Streckensperrungen, An- und Abreise usw. zu informieren!

Streckenbeschreibung: Im Pfälzerwald wurde im Herbst 2022 in der Tina-Will-Blick-Hütte eine Lesbar eingerichtet. Dort sind Kinder- und Jugendbücher zu finden und sogar ein gemütlicher Holz-Schaukelstuhl lädt zu einer Lese-Pause unterm Blätterdach ein. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen und verbinden den Besuch der Hütte mit einer abwechslungsreichen und mittelschweren Wanderung. Die typische Pfälzerwaldrunde besticht nicht nur durch eine einnehmende Natur, sondern auch durch zwei Einkehrmöglichkeiten direkt am Weg. Die Mitnahme eines Stocks sowie von zusätzlichem analogen oder digitalen Kartenmaterial empfiehlt sich jedoch unbedingt!

Die Auerochsen begrüßen die Wandersleut’.

An den Auerochsen und der Grillhütte vorbei zum Haus an den Fichten

Los geht es an der Grillhütte St. Martin, an der wir erst einmal ein Blick auf die benachbarten Heckrindern, bei denen es sich um eine Nachzüchtung der längst ausgestorbenen Auerochsen handelt, werfen können – wenn sie nicht gerade auf ihrem weitläufigen Gelände unterwegs sind. Unser erstes Ziel ist das „Haus an den Fichten“, das direkt auf der anderen Seite des Sandwiesenweihers liegt und den es jetzt zu umrunden geht. Wir kommen so an einigen Stationen des dortigen Barfusspfades vorbei, bis uns die wehende PWV-Flagge die Richtung weist. So sind wir schnell beim Haus an den Fichten angekommen und wählen von den vielen Möglichkeiten den Pfad, der direkt gegenüber der Eingangstür leicht nach oben abgeht (weiß-grüner Balken/Auerochsenweg). Schon ein paar Schritte später geht es nach rechts weiter – entweder durch das Auerochsengelände oder auf dem parallel verlaufenden, breiten Forstweg. Beide Wege führen kurz vor der Hesselbachhütte wieder zusammen.

Auf dem Weg zum Gipfel gehts durchs Naturidyll.

Das Steinerne Köppl markiert den Gipfel des Hochbergs

Ab dem Haus an den Fichten beginnt über rund zwei Kilometer der kontinuierliche Aufstieg auf den Hochberg, den Hausberg von St. Martin. Hinter der Hesselbachhütte laufen wir nach links, der Markierung des Hochberg-Rundwegs folgend. Der Weg wird bald zum schmalen Pfad, steigt immer weiter in die Höhe und in ein einnehmendes Naturidyll hinein. Unsere Markierung vermissen wir stellenweise und sind froh über unser zusätzliches Kartenmaterial. Denn oben angekommen müssen wir auch den höchsten Punkt des Hochbergs suchen und finden ihn im „Steinernen Köppl“ – ein aufgetürmter, recht unspektakulärer Steinhaufen. Das „Steinerne Köppl“ liegt einsam und verlassen mitten im Wald, wo es weder eine Bank zum Verweilen noch einen spektakulären Ausblick in die Ebene gibt. Also setzen wir die Wanderung fort und müssen uns erst einmal orientieren. Denn zum Schornsteinfelsen ist es eigentlich nur ein kurzer Marsch von etwa 200 Meter, allerdings verwirren die Markierungen an dieser Stelle mehr, als das sie helfen. Am steilen Schornsteinfelsen angekommen, kraxeln wir entweder über einen schmalen Pfad, der direkt beim Felsen versteckt rechts bergab weist. Oder wir wählen den anderen parallel-verlaufenden Pfad, der nach wie vor mit dem Hochberg-Rundweg markiert ist. So oder so erreichen wir über nun absteigende Wege unser nächstes Zwischenziel, den „Schorlen-Stumbe“.

Das Steinerne Köppl auf dem Gipfel.

Dichterhain und Lesbar liegen auf der Wanderung durch den Pfälzerwald in der Südpfalz

An der großen Sitzgruppe genießen wir nun die fantastische Aussicht auf das tief im Tal liegende St. Martin. Unterhalb des Plätzchens ist unser Weg der rechte und wir orientieren uns zusätzlich an der schwarzen 1 auf weißem Kreis. So sind wir eine ganze Zeit unterwegs, bevor nach etwa 1,5 Kilometer plötzlich ein schmaler Pfad nach rechts unten abgeht und den wir fast übersehen. Dieser führt uns am sehenswerten Naturdenkmal Schwalbenfels vorbei und zum Dichterhain. Auf einem Sandstein sind die Konterfeis dreier Pfälzer Mundartdichter eingemeißelt: August Heinrich, besser bekannt als „de Bellemer Heiner“, Lina Sommer aus Jockgrim und Fritz Claus aus Edenkoben.

Um dorthin zu gelangen, dürfen wir am Ende des Pfads nicht vergessen, ein paar Schritte von unserer Route abweichend nach rechts zu gehen. Unser regulärer Weg führt wieder auf einem breiten Weg links weiter. In der Folge laufen wir einen schmalen Zick-Zack-Weg bergab, bleiben immer auf diesem Pfad und orientieren uns an der rot-weiß geschwungenen Linie des Weinsteigs. Der Bellachinibrunnen und das St. Martiner Tal sind mittlerweile auch ausgeschildert.

Am Dichterhain.

Lesbar bei St. Martin lädt zum Schmökern unterm Blätterdach en

Lesepause unterm Blätterdach.

Wir haben bereits so viele Eindrücke gesammelt und haben uns nun eine kleine (Lese-) Pause in der Tina-Will-Blick-Hütte verdient. Die Bücher, die in der neu eingerichteten Lesbar zu finden sind, wurden gespendet und sind frei zugänglich. Die Auswahl erstreckt sich Bilderbücher, aber auch Jugendromane und Kartenspiele. Hauptsächlich geht es um den Wald, seine Bewohner und Umwelt-Themen, die kindgerecht behandelt werden. Es gibt auch einen QR-Code, der zu einer Abenteuer-App gehört. Weiter geht es ein kurzes Stück bergab zunächst zum Bellachinibrunnen und dann unterhalb zum gleichnamigen Weiher – benannt nach dem Zauberkünstler Franz Schweizer, Künstlername Bellachini. Der Weg führt danach über etwa zwei Kilometer nach links und immer parallel zur Totenkopfstraße auf schmalem Pfad am plätschernden Bach entlang. Wir sind weder auf der Hochberg-Runde unterwegs und folgen der grün-weißen Markierung zurück zur Grillhütte St. Martin.

Noch Fragen?

Du hast Fragen und willst mich direkt erreichen? Am einfachsten geht das über Instagram: @wandercroissant

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