Sasbachwaden/Schwarzwald: Auf der Alde Gott-Panoramarunde

Sasbachwalden, 10 Kilometer, einfach/mittel.

Markierung: Rotes Schild mit stilisierten Bommelhut, gelbe Raute.

Einkehr: Gastronomie im Ort, zum Beispiel beim Spinnerhof. Bitte Öffnungszeiten aktuell checken.

Weitere Infos gibt es zum Beispiel unter www.schwarzwald-tourismus.de und www.sasbachwalden.de. Dort findet ihr auch den gpx-Track. Mein Bericht soll eine Orientierungshilfe bieten, die Strecke und ihre Begebenheiten vorstellen und helfen, die Anforderungen der Tour einzuschätzen. Vergesst nicht, zusätzliches Kartenmaterial mitzuführen und euch vor Antritt der Wanderung über Streckensperrungen, An- und Abreise usw. zu informieren!

Die Tour um Sasbachwalden.

Streckenbeschreibung: In der Gaishölle fließt das Wasser durch eine kleine Schlucht – und das bereits seit Jahrhunderten. Nach und nach wurden die Felsen frei gespült und so entstand eine wildromantische Waldschlucht mit vielen kleinen Wasserfällen. Man konnte das Tal früher aber nicht einfach durchlaufen, sondern musste sich ähnlich einer Geiß (Ziege) fortbewegen. Daher haben die Gaishöllwasserfälle ihren Namen. Sie sind das Highlight dieser Wanderung, die am Wanderparkplatz „Murberg“ startet. Von dort aus sind es nur ein paar Minuten, bis man eben dort ankommt und sich an einer Infotafel über das fallende Wasser und in die Tour „Alde Gott Panorama-Runde“ einlesen kann.

Einstieg zu den Gaishöllwasserfällen.

Am Wasserfall im Schwarzwald wird hochgekraxelt

Nun nimmt man die etwa 800 Meter in Angriff, steigt über die 225 Stufen und 13 Brücken an dem plätschernden Wasser hinauf. Trittsicherheit ist schon etwas erforderlich, zumal wenn die Tour im Herbst auf teils rutschigem Boden geplant wird. Das Wasser ist schön anzusehen, bietet tolle Perspektiven und Fotomotive. Oben angekommen, erlebt man dann kurzzeitig den Kontrast zu diesem einnehmenden Naturidyll, denn man muss die viel befahrenen Bergstraße queren, um über die Straße „Am Schloßberg“ zur kleinen St. Katharina-Kapelle zu gelangen. Dafür läuft man über das große Gelände des Spinnerhofs, auf dem unter anderem auch ein Restaurant und ein Schnapsbrunnen zu finden sind. Schon steht man vor der Friedenskapelle, die ein Zeichen für Versöhnung und Vergebung sein soll. Sie wurde zwar erst im Jahr 2013 eingeweiht, die Geschichte ihrer Idee reicht aber länger zurück und kann vor Ort nachgelesen werden.

Ein schöner knapper Wanderkilometer durch die Waldschlucht.

Schnapsbrunnen auf der Alde Gott-Tour rund um Sasbachwalden

Die nächste Station auf der Panoramarunde ist die kleine Straubenhöfmühle aus dem 18. Jahrhundert, die am Wegesrand liegt. Noch bis 1938 war die Kornmühle in Betrieb und wurde seit dem bereits mehrmals renoviert. Ab und zu gibt es Führungen. Weiter geht es nun durch den Wald und über weitläufige Wiesen – immer wieder ist ein Schnapsbrunnen ausgeschildert. Gegen einen kleinen Obulus darf sich jeder frei bedienen: Wein, Schnaps, Radler und alkoholfreie Getränke sind im Angebot. 

Wir konnten tolle Ausblicke genießen.

Die Route führt nun langsam in Richtung der Weinberge. Dabei hat man Sasbachwalden immer im Blick. Man wechselt beim Weingut Königsrain auf die andere Talseite und passiert die Klosterschänke Schelzberg. Der nun folgende Wegabschnitt führt mitten durch das Rebenmeer und wir konnten einen farbenfrohen Herbstspaziergang durch die Weinlagen, die Sasbachwalden einrahmen, genießen.

Ein herbstliches Rebenmeer im Schwarzwald auf der Alde Gott-Panoramarunde

Wir waren an einem wunderbaren Herbsttag unterwegs.

Nun kommt man bald zum Ursprung des „Alde Gottes“, den ungewöhnlichen Namensgeber der Tour. An einem Bildstock kann man von der Sage lesen, nach der ein junger Mann nach dem 30-jährigen Krieg durch die Gegend zog und nichts sah als Zerstörung. Er war allein und einsam. Dann aber traf er an dieser Stelle eine junge Frau und rief voller Erleichterung: „Der alde Gott lebt noch!“ Es gab ihn also noch, den alten Gott, den Gott des Lebens und den Gott der Liebe. Mit diesen schönen Gedanken im Gepäck läuft man nun nur noch ein kurzen bis zum Wanderparkplatz, dem Ausgangspunkt der Tour, zurück.

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