Start und Ende bei Simserhof, 10 Kilometer (mit Kürzungsmöglichkeit), mittelschwer.
Der Simserhof gehört zu größten und gut erhaltenen Festungen an der Maginotlinie. Die wechselvolle Geschichte in dem einstigen deutsch-französischen Kriegsgebiet wird bei einem Rundweg, der beim Simserhof startet und endet, erlebbar. Da es eine relativ lange Anreise bis hierher ist, bietet es sich an, die Wanderung in einen Tagesausflug zu integrieren: Entweder kann der Simserhof selbst bei einer etwa dreistündigen Führung erkundet werden oder man plant beispielsweise einen Besuch der nahegelegenen Stadt Bitche, manchmal auch „Bitsch“ geschrieben, mit ihrer berühmten Zitadelle ein.
Markierung: Roter Kreis mit einem kleinen, stilisierten Geschütz.
Anfahrt: Über die A65 und B10 bis Zweibrücken, bei Hornbach über die Grenze und der D35A und D629 bis nach „Ouvrage Simserhof“ folgen. Ab Bitche ist der Weg ausgeschildert. Die Anreise über Frankreich kann gut über Weißenburg oder Roppenheim erfolgen.
Weitere Informationen gibt es (leider recht wenige) im Internet beispielsweise unter: www.simserhof.fr. Allerdings scheint die Seite ab und an überlastet zu sein und ansonsten findet man die Infos überwiegend in französischer Sprache.
Es handelt sich bei diesem Wandertipp um meinen persönlichen Eindruck der Strecke und deren Begebenheiten. Vergesst bitte nicht, zusätzliches Kartenmaterial bzw. ein GPS-Gerät mitzunehmen. Und vergesst bei der Planung auch nicht, dass es eventuell kein zuverlässiges deutsches Handy- und Datennetz gibt (Wir sind in Frankreich!). Auch gilt es, die aktuell gültigen Corona-Verordnungen zu beachten!
Der GPS-Track zum Download: https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/lorraine/rundweg-beim-simserhof-bitche-10-km/123402283/
Hintergrund: Der Simserhof
Der Festung Simserhof, in der am 30. Juni 1940 die Waffen niedergelegt wurden, besticht durch ihre historische Authentizität. Eine Besichtigung ermöglicht tiefe Einblicke in die wechselvolle Geschichte. Mit einer kleinen Bahn werden die Besucher durch das einstige Munitionslager gefahren. Nach einer Filmvorführung geht es dann zu Fuß weiter. In Begleitung eines Gästeführers werden die Lebensbedingungen der 876 Soldaten unter anderem am Besuch der Kaserne, des Elektrizitätswerks, der Küche und des Lazaretts deutlich.

Die Markierung (links) und eines der Warnschilder, die es zu beachten gilt.
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2 Seiten zum Ausdrucken: Tour zum Druck
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Streckenbeschreibung: Die Wanderung beginnt auf dem Areal, auf dem Besuchergruppen in der Festungsanlage verschwinden und es im Shop mit Gastronomie lebhaft zugeht (wenn nicht Corona ist). Mit Blick auf den Haupteingang der Festung geht rechts ein Weg, der „Erklärungsweg“, in die Höhe, dem man folgt. Bereits auf diesem Wegabschnitt sieht man Hinweis- und Warnschilder, die dazu auffordern, unbedingt auf den befestigten Wegen zu bleiben! Schon steht man vor einem weiteren Festungsteil, dem Artilleriewerk, das bei der Führung besichtigt werden kann und hält sich links.
Die Markierung zeigt einen roten Kreis mit einem kleinen, stilisierten Geschütz. Man läuft nun in einer langgezogenen Rechtskurve auf einem Grasweg, der zunehmend zugewuchert ist und leicht ansteigt. Dann geht es überraschend scharf nach links ab und ein kleiner Bachlauf wird zum plätschernden Begleiter. Nun geht es erst bergab und dann in wieder in einer Rechtskurve teils steil bergauf durch den Wald. Die Streckenführung wirkt in diesem ersten Abschnitt irgendwie kurios und das Auf und Ab ist durchaus anstrengend.


Nach etwa vier Kilometern wird man jedoch entlohnt, denn nun ist man an der Maginotlinie angekommen und es geht Schlag auf Schlag: An jeder Ecke steht ein mehr oder weniger gut erhaltener Bunker oder ein anderes Festungsteil. Panzersperren, Gruben und Geschütze sind überall zu entdecken. Da gibt es sehr viel zu sehen und man hat viel damit zu tun, die Infotafeln zu studieren.
Fast schon kunstvoll wirkt dieser Wegabschnitt.
Es sind viele historische Überbleibsel zu sehen.
Man folgt weiter der Markierung, bis ein großes Schild sehen ist, das nach rechts den direkten Weg zum Simserhof ausschildert. So kann man die Tour einkürzen.
Wer möchte, folgt jedoch weiter der Markierung und läuft nochmal etwa zwei Kilometer, ohne jedoch an weiteren Sehenswürdigkeiten vorbei zu kommen, in einem langgezogenen Bogen durch den Wald bis zum Ausgangspunkt zurück.