Pfalz/Neupotz: Auf dem Fischerweg zum Rhein

Start und Ziel: Neupotz, 10 km, einfach

Wir sind bei Neupotz unterwegs und laufen auf überwiegend gut ausgebauten Wegen zum Rheinufer. Bitte vorher den Pegelstand abrufen! Entlang des Rheindamms geht es durch Wald und die offene Landschaft zurück nach Neupotz. Das Anglerheim als Einkehrmöglichkeit liegt am Ende der Tour am Weg. Da wir teilweise auf unmarkierten Wegen unterwegs sind, sollte zusätzliches Kartenmaterial bzw. der entsprechende GPS-Track nicht fehlen!

Einkehren: Zum Beispiel im Anglerheim, geöffnet von 10 bis 20 Uhr, montags ist Ruhetag. http://www.anglerheim-neupotz.de. Viel Gastronomie, seit Neuestem auch ein Sterne-Restaurant, in Neupotz und den umliegenden Ortschaften.

Anfahrt: Von der A65 beim Wörther Kreuz auf die B9 bis zur Ausfahrt Rheinzabern/Neupotz/Leimersheim. Der Einstieg beim Friedhof ist in der Friedhofstraße, wo auch geparkt werden kann.

Allgemeines: Wir folgen überwiegend der Markierung des Fischerwegs, aber nicht durchgängig. Wir laufen auf dem Radweg und sind teilweise auf unmarkierten Wegen unterwegs. Es gilt: Mein Bericht soll eine Orientierungshilfe bieten, die Strecke und ihre Begebenheiten vorstellen und helfen, die Anforderungen der Tour einzuschätzen. Vergesst nicht, zusätzliches Kartenmaterial mitzuführen und euch vor Antritt der Wanderung über Streckensperrungen, An- und Abreise usw. zu informieren. Den GPS-Track habe ich euch hier eingestellt: https://www.outdooractive.com/de/wanderung/pfalz/fischerweg-neupotz-10-km-mit-kinderwagen/119633806/
Weitere Infos auch im Internet unter: www.suedpfalz-tourismus.de, http://www.pwv-ogneupotz.de, http://www.lusoriarhenana.de, www.leben-am-strom.de.

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Fischerweg-Markierung. Wir folgen ihr aber nicht durchgängig!

Die Geschichte des kleinen Örtchens Neupotz ist seit jeher mit dem Rhein verbunden: 1532 sorgte ein neu errichteter Damm dafür, dass der Fischerort regelmäßig überflutet wurde, so dass die Einwohner ihre Häuser, ein Stück weg vom Fluss, an einem sicheren Ort neu erbauten. Und heute ist Neupotz Teil der Hochwasserschutzmaßnahmen des Landes Rheinland-Pfalz, weshalb ein Polder unweit der Gemeinde die Landschaft prägt. Die ganze Geschichte zum Hochwasserschutz am Rhein ist im Informationszentrum „Haus Leben am Strom“ dargestellt. Auch wir werden auf unserer einfachen Wanderung zum Rhein kommen und ein Stück auf dem Rheindamm unterwegs sein. Wir starten dazu am Friedhof und werfen noch einen Blick auf die kleine Kriegergedächtniskapelle.

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Die kleine Kriegergedächtniskapelle, die den Opfern beider Weltkriege gewidmet ist und 1927 geweiht wurde.

Wir sehen bereits die Markierung des Fischerwegs, einen grünen Fisch, der wir allerdings nicht konsequent folgen werden. Wir biegen am Schmiedhof links auf den asphaltierten Weg ein und halten uns an der Weggabelung danach erneut links. Wir kommen bald zum Gelände mit Grillhütte und Sportplatz und verlassen nun kurzzeitig die Fisch-Markierung. Die Radweg-Kennzeichnung lenkt uns auf dem asphaltierten Weg nach links und dann wieder nach rechts in Richtung Wörth über den Rheinradweg. Wir stoßen wieder auf den Fischerweg und laufen an Streuobstwiese vorbei. Ein schöner Brauch begegnet uns: Für jedes Neugeborene aus Neupotz wird ein Obstbäumchen gepflanzt, versehen mit Namen und Geburtsdatum. Wer möchte, kann nun einen Abstecher einplanen und folgt dazu der Fisch-Markierung nach links, weg vom befestigten Weg. So kommt man zu einem historischen Ort, von dem allerdings nichts mehr zu sehen ist: Der Überlieferung nach, lag hier das alte Dorf „Potz“ auf einem schmalen Stück Land zwischen dem heutigen Altrhein und dem Otterbach. Am Ende des Abstechers kommen die Wege wieder zusammen und wir laufen noch ein ganzes Stück geradeaus, bevor wir zu einer markanten Kreuzung kommen. Nach rechts würde es nun direkt auf den Rheindamm gehen, wir aber laufen geradeaus weiter und kommen über den unbefestigten, wurzeligen und feuchten Waldboden zum Rheinufer.

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Am Rheinufer gibt es immer jede Menge zu sehen. Der mächtige Strom ist stark frequentiert.

Dort halten wir uns rechts und genießen den Spaziergang, entlang des mächtigen Stroms auf dem allerlei los ist. Eine Hinweistafel, die das weitere Betreten des Ufers untersagt, zeigt uns an, dass es Zeit ist nach links einzubiegen. Ein grün-weißes Rettungspunkt-Schild dient ebenfalls der Orientierung.

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Weg durch den Wald beim Altrhein.

Erneut laufen wir über Waldboden durch den stillen Auwald und kommen auf dem Rheindamm wieder auf festen Boden. Nun müssen wir uns links halten und sind eine Weile mit Radlern und anderen Ausflüglern in der weitläufigen Landschaft unterwegs. An einem Baggersee zu unserer Rechten vorbei, kommen wir über das Ein- und Auslassbauwerk, das dem Hochwasserschutz dient. Wir folgen bereits wieder dem Fischerweg.

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Das Ein- und Auslassbauwerk, das dem Hochwasserschutz bei Neupotz dient.

Weiter geht es durch die stille Landschaft auf einem Schotterweg, der uns zu einem begrünten Wall führt. Über Stufen erklimmen wir diesen. Diese kurze, aber knackige Steigung zu überwinden kostet den Schieber eines Kinderwagens allerdings durchaus Kraft, man kann aber auch über einen kleinen Umweg nach rechts den Wall umgehen.

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Blick vom Wall, den wir durchaus mit etwas Anstrengung erklimmen. Unser Weg führt an dieser Stelle direkt am Gebäude links entlang.

Hinter dem Hügel sehen wir ein Hallengebäude und müssen die Fisch-Markierung, die an dieser Stelle unglücklich angebracht ist, etwas suchen: Unser Weg führt direkt links an dem Gebäude vorbei und wir entdecken nur wenig später wieder unseren Fisch an einer kleinen Brücke. Wir setzen unseren Weg, den Altrhein zu unserer Rechten, fort und erreichen das Anglerheim sowie die Anlegestelle der Lusoria Rhenana. Das römische Flusskriegsschiff kann für Events gemietet werden und hat seine Anlegestelle hinter dem Anglerheim – allerdings nur in den Sommermonaten. Von hier aus sehen wir bereits unseren Ausgangspunkt und laufen an einem kleinen Bildstock vorbei zurück zum Friedhof von Neupotz.

 

 

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