Auf eine kleine Reise in die Vergangenheit kann man sich im mittelalterlichen Herrstein begeben. Ich habe das Örtchen im Hunsrück bei der Blogger*innenreise im Sommer 2022 kennengelernt, zu der ich von Best of Wandern eingeladen wurde. Untergebracht war ich im Waldgasthaus am Schwarzenbruch, von wo aus man gut nach Herrstein kommt. Es gibt auch Wohnmobilstellplätze im Ort und auch der Campingplatz Harfenmühle liegt nicht weit entfernt.
Infos zu Herrstein gibt es unter www.herrstein.de und www.edelsteinland.de.

Brot backen wie anno dazumal im kleinen Museum in Herrstein
Bei einer Stadtführung bekam ich einen tollen, kurzweiligen und unterhaltsamen Einblick in die Historie von Herrstein. Vorbei ging es an dem Uhrturm und der Kirche. Wir haben Teile der Stadtmauer erkundet und dann natürlich den Schinderhannesturm. Rund 60 restaurierte Fachwerkhäuser bilden die mittelalterliche Kulisse von Herrstein. Das Wahrzeichen ist der Uhrturm aus dem 15. Jahrhundert, der in das Stadttor eingelassen ist. Die Uhr ist über 150 Jahre alt – ein Meisterwerk, das nur die vollen Stunden anzeigt. Am Rande des historischen Ortskerns befindet sich das ehemalige Schulhaus, das heute das Heimatmuseum beherbergt. Es ist keine große Sammlung, aber ich habe sie mir gerne angesehen. Spannend war die angrenzende Backstube samt Ofen, der heute sogar noch zu besonderen Anlässen genutzt wird. Die Herrsteiner können dann wie anno dazumal ihr Brote backen.




Historisches Flair in der Innenstadt von Herrstein
Das Museum liegt in unmittelbarer Nähe zum Turm und von dort ist es nur ein kurzer Marsch, an der Fachwerk-Kulisse vorbei, bis zur Ortsmitte. Man sieht bereits die Kirche und den Schinderhannesturm, da diese etwas oberhalb des Örtchens liegen. Es lohnt sich, sich Zeit zu lassen und auch die versteckten Ecken von Herrstein zu erkunden. Da gibt es viel Schönes zu sehen und unser Stadtführer konnte uns viel über die historische Bauweise, Berufe der damaligen Zeit und das Leben im Mittelalter erzählen. Als kleiner Touristen-Spaß kann man zum Beispiel am Pranger stehen, den der örtliche Schmied nach historischen Vorbild restauriert hat.




Augen auf: überall im mittelalterlichen Herrstein gibt es verwunschene Ecken zu sehen
Ich finde, dass man das kleine Herrstein am besten mit einer Führung erkundet. Schaut da einfach mal, was angeboten wird. Es gibt nämlich so viele Details, die man sonst leicht übersehen kann. Sowie die historischen Zunft-Zeichen an den restaurierten Fachwerkhäusern. Oder die kleinen Hinterhöfe der Anwesen, in die man ohne Führung gar nicht rein kommt. Es gilt also: Augen auf beim Stadtspaziergang. Wer „mehr“ machen möchte als nur die Ortsbesichtigung, kann den Besuch von Herrstein auch mit einer Wanderung verbinden. Beispielsweise mit der „Traumschleife Mittelalterpfad (8 km)“.




Das Nationalgericht im Hunsrück: Der Kloß
Es ist kein Germ- oder Spinatknödel und schon gar kein Knödel, sondern ein Kloß! Überall im Hunsrück stößt man auf das sättigende Nationalgericht. Der Kartoffelkloß ist wahlweise mit Fleisch oder Gemüse gefüllt, schwimmt in einem See aus Sahne- oder Specksoße und man bekommt noch ein bisschen Apfelmus dazu gereicht. Mächtig und lecker war der Kloß, den ich im Cafe Zehntscheune in Herrstein gegessen habe. Ein Träumchen!

Der Schinderhannes-Turm: eine umstrittene Persönlichkeit
Weiter ging es hinauf in Richtung Kirche. Der Blick in den Sakralbau lohnt sich, denn die Orgel ist ein Werk der berühmten Orgelbauerfamilie Stumm. Und die Geheimnisse der Fresken, die eher zufällig bei einer Renovierung zu Tage kamen, gilt es noch zu erforschen. Direkt hinter der Kirche geht es durch den Glockenturm über einen Wehrgang in den Schinderhannesturm. Der trutzige Turm ist nach dem Spitznamen des Räubers Johannes Bückler benannt, der hier vor langer Zeit gefangen gehalten wurde. Auch auf den Schinderhannes trifft man im Hunsrück ständig und die nähere Beschäftigung mit ihm, ist eine spannende Sachen.




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Mehr Infos?
Hier findet ihr die Artikel der anderen Blogger:innen, die im Hunsrück dabei waren. Schaut da doch gerne mal vorbei und lest ihre Erlebnisberichte:
Nilsatravels: Wandern im Nationalpark Hunsrück-Hochwald und weitere Highlights & Sehenswürdigkeiten
Nilsatravels: Die Traumschleife Dollbergschleife – Wandern im Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Overlandtour: Wanderung Mörschieder Burr über den Felsenpfad und Wildenburg zur Rosselhalde
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