Karlstalschlucht bei Trippstadt: Rundtour führt zum “schönsten Wanderkilometer” der Pfalz

Text und Fotos: Regina Beuscher und Janina Croissant

Trippstadt, 10 Kilometer, mittelschwer.

Einkehren: Klugsche Mühle: www.klugsche-muehle.de , Gastronomie in Trippstadt.

Weitere Infos zur Karlstalschlucht gibt es reichlich im Internet. Der gpx-Track zu dieser Tour findet ihr hier: /https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/pfalz/rundwanderweg-karlstalschlucht/256880765/
Dieser Bericht soll eine Orientierungshilfe bieten, die Strecke und ihre Begebenheiten vorstellen und helfen, die Anforderungen der Tour einzuschätzen. Vergesst nicht, zusätzliches Kartenmaterial mitzuführen und euch vor Antritt der Wanderung über Streckensperrungen, An- und Abreise usw. zu informieren!

Über die Karlstalschlucht: Karl Theodor von Hacke, Schlossherr in Trippstadt, ist der Namensgeber des Tals. Ende des 18. Jahrhunderts beauftragte er Gartenbaumeister Friedrich von Sckell, den Schlosspark sowie einen Teil des nahe gelegenen Tals der Moosalb neu zu gestalten. Ergo verwandelte der Landschaftsarchitekt die Schlucht inmitten des Tals in einen Waldpark, den viele Besucher als den „schönsten Kilometer im Pfälzerwald“ bezeichnen. Er legte einen schmalen Weg entlang der Moosalb an, der mehrmals auf hölzernen Brücken die Seite wechselt. Das Flüsschen windet sich zwischen Felsbrocken und umgestürzten Baumstämmen hindurch und fällt immer wieder in Kaskaden über Stock und Stein. Schmale Treppen führen an beiden Bachseiten hoch hinauf zu mächtigen Sandsteinblöcken und Höhlen. Das beliebteste Fotomotiv dürfte aber der moosbewachsene Holzpavillon im Zentrum der Schlucht sein. Für Botaniker interessant: Am feuchten Bachufer haben sich eine reiche Moosflora und fast alle im Pfälzerwald verbreiteten Farnarten angesiedelt, weshalb die Karlstalschlucht seit 1983 unter Naturschutz steht.

Beliebtes Ausflugziel im Umland von Kaiserslautern: Die Karlstalschlucht.

Streckenbeschreibung: Wir beginnen mit unserer Wanderung auf dem Parkplatz an der Karlstalhalle in Trippstadt. An der Straße halten wir uns rechts und folgen der Markierung der Rundwanderung Karlstalschlucht: weißer Pavillon auf hell-grünem Grund. Sogleich stehen wir vor dem Schloss, einem aus rotem Sandstein erbauten Barockbau. Den Park betreten wir durch ein schmiedeeisernes Tor, gehen an der Gartenmauer entlang und verlassen ihn wieder durch eine etwas versteckte Holztür. Danach halten wir uns links, kommen an einer modernen Skulptur vorbei, durchqueren den Weiler Wilensteinerhof und erreichen Burg Wilenstein. Jetzt geht es steil hinab zur Autostraße und zur Gaststätte Klugsche Mühle, wo die Moosalb zu einem kleinen Teich aufgestaut ist.

Der selbst ernannte “schönste Wanderkilometer der Pfalz.”

Die Karlstalschlucht ist für einen Familienausflug mit Kindern sehr beliebt

Hier betreten wir das wild-romantische Karlstal. Auf dem Wanderweg wird auch an die Industriegeschichte der Gegend erinnert. Zur Eisenverarbeitung standen hier bis ins 19. Jahrhundert Hammerwerke, angetrieben vom Wasser der Moosalb. Vom Mittelhammer, in dem einst Kleineisenteile geschmiedet wurden, ist außer einer Infotafel nichts mehr zu sehen. Und doch markiert er den nördlichen Eingang zur Karlstalschlucht, dem  unbestrittenen Höhepunkt unserer Wanderung. Am Ende steigen wir auf Treppen hinauf zur Straße und gehen durch den Oberhammer, wo das Karlstal endet. Die nächsten Meter sind etwas unbequem, denn wir überqueren die Autostraße und laufen ein kurzes Stück an den Leitplanken entlang. Nachdem wir wieder in den Wald eingetaucht sind, kommen wir am Gedenkstein „Uralte Schmelz“ vorbei, der an die erste Anlage zur Eisenverhüttung erinnert.

Auf der Strecke taucht man in die Industriegeschichte ein.

Mittelschwere Wanderung führt nicht nur durch die Karlstalschlucht

Darauf folgt eine längere Strecke am Waldrand entlang zum Weiler Gutenbrunnen. Jetzt wird die bisher bequeme Wanderung anstrengend, denn wir wandern zum Großen Rothenberg hoch. Dazu steigen wir am Anfang des Örtchens zuerst scharf links hoch, dann rechts weiter und wieder links auf einem Pfad immer bergauf. Oben angekommen, geht es genau so steil wieder bergab bis zum Camping – Freizeitzentrum Sägmühle. Wir durchqueren den Campingbereich und gehen am Restaurant mit Biergarten – nur bis Ende Oktober geöffnet – vorbei in den Wald hinein. Achtung! Nach circa 250 Metern biegt der Wanderweg scharf links auf einen schmalen Pfad ab, der leicht übersehen wird. Dieser führt uns in einer großen Schleife oberhalb des Freizeitgeländes zurück nach Trippstadt. Hier überqueren wir die Hauptstraße, biegen in die Steiggasse ein, gehen an der Grundschule vorbei und sind wieder auf dem Parkplatz.

Beliebter Fotopunkt: Der Pavillon der Karlstalschlucht.

Infos und Kontakt

Du hast Fragen und willst mich direkt erreichen? Am einfachsten geht das über Instagram: @wandercroissant

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