Einfacher Spaziergang auf dem Kneipp-Lehrpfad: 6 Kilometer
Markierung: Stilisierter blauer Fuß mit Welle.
Allgemeine Infos: In dem doch recht verstaubten Kurstädtchen Bad Bergzabern gibt es eine überraschend abwechslungsreiche Strecke, die mehr ein Spaziergang als eine Wanderung ist. Mit einem geländegängigen Kinderwagen müsste die Tour machbar sein, denn bis auf einen knackigen Anstieg und einen steilen Abstieg verläuft der Kneipp-Lehrpfad ohne nennenswerte Steigung. Auf sechs Kilometern sind wir im Kurpark, im Wald, im Rebenmeer und in der Innenstadt unterwegs. Dabei begegnen wir immer wieder Sebastian Kneipp und seinen Lehren. Ein Abstecher zum Bismarckturm ist gut möglich. Es gibt einiges an Gastronomie in Bad Bergzabern. Je nach Wandertag empfiehlt es sich, die Öffnungszeiten vorher zu prüfen – wie gesagt, Bad Bergzabern ist ein recht verschlafener Ort. Einige Infos zum Kneipp-Lehrpfad und einen Flyer sowie ein kurzes Video gibt es im Internet unter http://www.kneippverein-bad-bergzabern.de oder beim örtlichen Tourismusverein, Kurtalstraße 27, 76887 Bad Bergzabern (Haus des Gastes). Tel. 06343/989660, info@bad-bergzaberner-land.de, www.bad-bergzaberner-land.de.
Allgemeines: Generell ist der Weg gut beschildert. Jedoch gilt: Mein Bericht soll eine Orientierungshilfe bieten, die Strecke und ihre Begebenheiten vorstellen und helfen, die Anforderungen der Tour einzuschätzen. Vergesst nicht, zusätzliches Kartenmaterial mitzuführen, zumal wenn ihr in der Umgebung fremd seid. Vor Antritt des Spaziergangs sollte man sich auch über die passende Anreise informieren. Den GPS-Track gibt es zum Beispiel hier: https://www.outdooractive.com/de/themenweg/pfalz/kneipp-lehrpfad/10933710/#dm=1
Anfahrt: Parkplätze gibt es beim Haus des Gastes (da ist auch die Touri-Info zu finden) und dem Thermalbad, das sich in unmittelbarer Nähe befindet (Bohämmerweg/Rötzweg). Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln geht es mit dem Zug bis zum Bahnhof in Bad Bergzabern, von dem aus ein zusätzlicher Fußmarsch von etwa einem Kilometer bis zum Kurpark eingeplant werden muss. Die Bushaltestelle am Thermalbad/Haus des Gastes heißt „Rötzweg“, alternativ geht auch die Station „Kurtalstraße“.
Streckenbeschreibung: Los geht es im Kurpark in Bad Bergzabern. Dort, wo das Thermalbad und das „Haus des Gastes“ zu finden sind, ist auch der Sebastian-Kneipp-Platz, von dem allerlei Wege starten. Kaum zu übersehen sind die farbigen Säulen, auf denen die Kneipp’schen Lehren kurz dargestellte sind, denn der örtliche Kneipp-Verein hat den Weg eingerichtet.

Wir gehen zuerst in Richtung Kräutergarten. In den Wintermonaten gibt es naturgemäß allerdings nicht viel zu sehen, wir können uns aber über verschiedene Heilkräuter informieren. Dies gilt übrigens auch für weitere Stationen auf unserem Weg: Im Winter ist das Kneipp-Becken nicht mit Wasser befüllt und im Park blüht nur noch wenig – versteht sich ja eigentlich von selbst. Die reguläre Route vom Heilgarten würde nun über ein paar Stufen und einen Pfad direkt über die Kurparkwiese zur Minigolfanlage verlaufen. Die barrierefreie Alternative führt einfach zurück wie gekommen und dann ebenfalls zur Minigolfanlage, die sich bereits in Sichtnähe befindet. Es liegt alles recht Nahe beieinander in diesem Bereich.

Bei unserem Spaziergag war die Minigolf-Anlage geschlossen und leider auch das dortige Café. Zu regulären Öffnungszeiten konnte ich nichts herausfinden, aber wir haben uns dann doch noch auf dem Areal aufgehalten und die Outdoor-Sportgeräte getestet. Im Sommer ist es hier bestimmt aufregender, dann ist ja auch das Kneippbecken mit Wasser gefüllt.

Nun schlendern wir weiter durch den Kurpark, indem nicht wirklich viel los ist, kommen an imposanten Gewächsen wie der kaukasischen Flügelnuss sowie an stark in die Jahre gekommen Gebäuden vorbei. Zeitweise scheint die Zeit in Bad Bergzabern stehen geblieben zu sein und der Ort versprüht den Charme eines 70er-Jahre-Tanzkränzchens.

Am Ende des Parks überqueren wir einen Parkplatz und folgen der asphaltierten Kneippstraße ein kurzes Stück hinauf, bevor es nach rechts in ein Wäldchen hinein geht. Wir sind bereits auf dem Weg zum Schwanenweiher. Anders als der Name es vermuten lässt, handelt es sich allerdings nicht um ein sonderlich romantisches Gewässer. An schönen Tagen ist jedoch einen kleiner Bootsverleih geöffnet. Wir schlendern am Ufer entlang und biegen beim Parkplatz unterhalb der Parkklinik scharf nach rechts ab, kommen an der Kneipp-Station „Bewegung“ vorbei und sind nun auf der anderen Uferseite des Schwanenweihers unterwegs. An dessen Ende müssen wir die viel befahrene Kurtalstraße überqueren und kommen erneut in den Wald. Nun steht uns ein kurzer, aber knackiger Aufstieg zum Martinspfad bevor und wir können uns vorher an der Kneipp-Station am Jakobsgärtel noch mit Stretching-Übungen aufwärmen. Eine einfachere Alternative an dieser Stelle ist es, der asphaltierten Liebfrauenbergstraße nach links hinauf zu folgen und dann vor dem Steinbruch nach rechts in den Wald einzutauchen. So oder so – beide Wege führen auf dem Martinspfad im Wald zusammen und wir sind nun eine ganze Zeit auf angenehm weichem Waldboden unterwegs. Der „Wilhelms-Pavillon“ bietet uns eine tolle Aussicht und wer möchte, kann kurz darauf dem Hinweis zum „Bismarckturm“ folgen, was einen Abstecher von etwa einem Kilometer bedeutet. Beim Bismarckturm handelt es sich um einen Aussichtsturm aus Holz, den wir während unserer Tour bereits mehrfach erspäht haben.

Zurück auf unserer Strecke kommen wir bald aus dem Wald hinaus und laufen von der Zeppelinstraße in den Altenbergweg, in dem sich die Jugendherberge von Bad Bergzabern befindet. Nun geht es ins offene Rebenmeer, durch das wir auf befestigen Wegen spazieren.

Wir kommen nach einer Rechtskurve noch an einem Weingut vorbei, bevor wir das letzte Wegstück durch die Stadt antreten. Die extrem abschüssige Daniel-Pistor-Straße – die auch umgangen werden kann – geht in die Herzog-Wolfgang-Straße über und von dieser biegen wir nach rechts in die Königsstraße ein. Wir sehen direkt das Schloss, in dem die Verwaltung von Bad Bergzabern untergebracht ist, folgen weiter der Königsstraße, die nach links abzweigt und uns rechts zur Marktstraße lenkt. Über die Georg-Weber-Straße und den Rötzweg kommen wir nach dem Stadtspaziergang zurück zum Kurpark.
